- Zucht -
"... Im Wolfsrudel darf nicht jede erwachsene Wölfin Welpen haben. Dieses Vorrecht steht lediglich dem ranghöchsten Alpha - Tier zu. Die in vielen Kämpfen errungene Rudelposition wird von der Alpha - Wölfin gegen alle anderen weiblichen Tiere im Rudel mit äußerster Konsequenz immer wieder neu verteidigt. Aus dem Wolfsverhalten wird klar, dass in der Natur nicht automatisch jedes weibliche Tier zur Weiterzucht beiträgt, sondern dass durch die Rangfolgekämpfe im Rudel eine strenge Zuchtauswahl stattfindet. Die natürliche Zuchtauswahl des Wolfsrudels, in der sich nur der und die beste, also der Alpha - Rüde und die Alpha - Hündin fortpflanzen können, ist nach der Domestikation entfallen ..."
Quelle: Handbuch der Hundezucht von Inge Hansen
Zuchtvoraussetzungen
Wesenstest
Formwert
HD/ED Freiheit
Augenuntersuchung
Gentest
Zuchtstättenabnahme
Züchterseminaren
Literaturstudium
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Jetzt müssen wir Züchter diese Verantwortung übernehmen, um erbgesunde, wesensfeste und umweltverträgliche Nachkommen zu erhalten und dieser möchte ich mich gern stellen. Aus diesem Grund züchte ich unter der Obhut des DRC’s. Hier wird die Reinzucht des Labrador - Retrievers nach dem internationalem Zuchtreglement des FCI’s und den strengen Zuchtbestimmungen des VDH’s durchgeführt und überwacht. Als oberstes Ziel steht beim DRC den Labrador auch zukünftig in seiner Gesamtheit zu sehen und Zucht nach ethischen Grundsätzen zu betreiben.
"... Die wichtigste Pflicht des Züchters ist die Erhaltung der Lebenstüchtigkeit der Rasse. Sodann gilt es, Form und Leistung auf der Höhe zu halten, im Bedarfsfall sogar abzuändern und zu verbessern! Bevor gezüchtet wird, ist das notwendige Wissen zu erwerben ... Verantwortung, das ist ein Schlüsselwort zur Definition des Hundezüchters. Wer sich der Verantwortung nicht bewusst ist, die er mit der Hundezucht für eine gute Platzierung aller seiner Welpen trägt, der möge seine züchterischen Ambitionen aufgeben oder auf Lebewesen beschränken, die an ihre Umwelt, an die Menschen, an ihre Familie weniger Ansprüche stellen ..."
1930 Kynologe Dr. Hauck
Um die Rasse für die Zukunft positiv zu prägen, müssen der Einsatz von Zuchthunden als auch deren Verpaarung wohl überlegt und durchdacht werden, denn der optimale Start ins Leben beginnt bereits vor der Geburt mit der Auswahl der Elterntiere. Diese geben nicht nur ihren genetischen Hintergrund an ihren Nachwuchs weiter, sondern auch charakterliche Eigenschaften. Daher ist es zum einen wichtig zu wissen, was genetisch in einem Hund steckt, zum anderen sollte man das Wesen der Zuchthunde stetig im Blick haben.
Mit unserer kleinen Familienzucht wollen wir einen entschiedenen Beitrag dazu leisten. Dieser beginnt mit der sorgfältigen Wahl einer Zuchthündin sowie des passenden Deckrüdens und endet mit der stetigen Betreuung der von uns gezüchteten Hunde als auch ihrer Besitzer. Die Auswahl der Welpenkäufer führen wir am liebsten vor der Geburt der Welpen durch, um in Ruhe und ohne Hektik in ausführlichen Gesprächen Welpeninteressenten kennenzulernen, denn dafür bleibt nach der Geburt nur wenig Zeit.
WurfplanungWürfe
Um unsere Welpen bestmöglichst zu versorgen und eine optimale Entwicklung und Prägung von der Geburt bis zur Abgabe zu gewährleisten, sind wir rund um die Uhr für sie da. Damit sie sich an sämtliche Tätigkeiten, Geräusche und Begebenheiten im Haushalt als auch im Freien gewöhnen, wachsen unsere Welpen im Haus auf und gehen ab der 4. Lebenswoche auf erste Entdeckungsreisen in den Garten. Während der Prägungsphase müssen die Welpen viele verschiedene Eindrücke sammeln und mit unterschiedlichen Reizen in Kontakt treten, daher brauchen sie jeden Tag etwas Neues zum Entdecken. Dies fängt an mit dem bunten Bällchenbad, dem Erklimmen von Schrägen und Wippen, dem Durchkriechen von Tunneln oder Röhren sowie dem Kennelernen von diversen Untergründen im Welpenauslauf, wie z. B. Gras, Sand oder Kies und lernen laute Geräusche wie z. B. Musik sowie das Klingen des Staubsaugers oder des Rasenmähers kennen.
Ab dem Alter von 4 Wochen dürfen sich unsere Welpen und ihre zukünftigen Besitzer gegenseitig beschnuppern und kennenlernen. Dies ermöglicht den Welpen selbst Erfahrungen zu sammeln und bereits in dieser Zeit möglichst viel Kontakt zur Außenwelt zu haben. Unterschiedliche Menschen - ob Mann oder Frau, groß oder klein, Kind oder älterer Mensch - erweitern die Erfahrung des Welpen. Nur so kann ein Welpe später einmal ein selbstsicherer und souveräner Hund werden.
Mit Hilfe der Fütterung beginnt bereits in dieser Zeit die Prägung des "Hier - Pfiffes". Zu jeder Mahlzeit ertönt der "Hier - Pfiff", so dass bereits nach 2 Wochen alle Welpen auf Grund des Signales ganz schnell zu uns gelaufen kommen.
Ab der 7. Lebenswoche werden bereits täglich kleine Ausflüge mit dem Auto in die nähere Umgebung unternommen, um Wald, Wiesen, Wasser... zu erkunden. Ganz nebenbei lernen die Welpen das Autofahren kennen, ganz eng an Mama gekuschelt meistens kein Problem.
In der 8. Lebenswoche geht es bei den Welpen bereits sehr turbulent zu. Sie besitzen einen großen Erkundungsdrang, dem ein Züchter kaum noch gerecht werden kann. Ein Ausflug mit einer solchen Meute ist ohne viele Helfer kaum noch möglich und ein gezieltes Training mit jedem einzelnen Welpen wird zeitlich nur schwer umsetzbar, daher werden die Welpen jetzt an ihre neuen Besitzer abgegeben.
In der Sozialisierungsphase geht es dann eigentlich erst so richtig los. Nach 2 / 3 Tagen der Eingewöhnung im neuen Zuhause, ist es Aufgabe des neuen Besitzers, mit ihrem Welpen die Welt zu entdecken. In dieser Zeit bis zur 16. Lebenswoche soll der Welpe alles das kennenlernen, was für ihn später einmal im Leben normal sein soll. Angefangen von seltsam gekleideten Menschen, über den Umgang mit anderen Artgenossen, bis hin zu den unterschiedlichsten Geräuschkulissen wie z.B. in der Stadt oder auf dem Bahnhof, erfährt der Welpe durch die gemeinsamen Unternehmungen, sich an seinem neuen Besitzer zu orientieren und ihm zu vertrauen.
Oma Honey schmeckt's und Mama Amber muss stillhalten
Wichtig ist , dass sich jeder Welpenkäufer über seinen eigenen zu leistenden Beitrag im Klaren ist und sich für den Welpen genügend Zeit nimmt, ausreichend Literatur studiert und sich bei einer qualitativ wirklich guten Hundeschule rechtzeitig anmeldet. Auf die Art und Weise wird es gelingen, seinen Hund für ein Leben in unserer heutigen Umwelt auszubilden, an dem man Freude hat und mit dem man ohne große Schwierigkeiten in unserer heutigen dicht besiedelten, motorisierten und vor allem gegen Hunde sensibilisierten Welt zusammenleben kann, dh. Hunde mit möglichst einwandfreiem Wesen zu besitzen.
Impfen mit Verstand
Gene Hill schreibt in "Der Labrador Retriever" von Richard A. Wolters:
"Möge die Zukunft des Labradors in ebenso verantwortungsbewussten und liebevollen Händen liegen wie in der Vergangenheit."
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